EDITORIAL
In der Vielfalt liegt die Freude
Immer wieder werde ich gefragt, was ich beruflich mache. Meine Antwort darauf ist: Alles, was mir Freude bereitet. Viele Menschen sind danach irritiert.
Ich schreibe Bücher, ich coache Menschen, ich berate Unternehmen. Stress- und Burnout-Prävention gehören ebenso zu meinen Kompetenzbereichen wie Trauerbegleitung, Kommunikation und Gesundheit.
Nicht vergessen möchte ich die Vorbilder, mit denen ich mich seit 2014 beschäftige. An die 120 Interviews mit großen Persönlichkeiten habe ich inzwischen gemacht und wissenschaftlich ausgewertet. 80 Gespräche sind im Bildband „Vorbilder“ bereits veröffentlicht worden. Von diesen Menschen habe ich mehr gelernt, als von all meinen Lehrern, die nur Stoff vermittelt haben. Die Vorbilder sind meine ProfessorInnen an der Universität des Lebens. Mit großer Dankbarkeit genieße ich jede einzelne Vorlesung.
Mich interessieren aber auch die Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse, der sogenannten „kleinen Leute“, wie z.B. Menschen, die im Handel oder im Dienstleistungsgewerbe arbeiten und tagtäglich Hunderte Kunden bedienen, die nicht alle einfach sind. Zunehmend werden sie mit Gewalt konfrontiert, zunehmend fühlen sie sich in ihrer Sicherheit gefährdet. Was können sie tun? Was dürfen sie tun?
Aus den vielen Gesprächen und Erfahrungen heraus ist der Workshop „Selbstsicherheit im Umgang mit schwierigen und aggressiven Kunden“ entstanden, den ich gemeinsam mit René Bauer und Michaela Eisold-Pernthaller sowie dem Team der „mutschmiede“ durchführe. Jedes Mal bin ich aufs Neue überrascht, in welcher Weise Menschen anderen Menschen das Leben und den Alltag durch Gewalt schwermachen können. Jedes Mal freue ich mich aber am Ende des Workshops sehr darüber, wie positiv verändert die TeilnehmerInnen den Seminarort verlassen und sich nachhaltig sicherer fühlen.
Die Politik verwendet „Sicherheit“ als Parole, wir lassen in diesem Workshop Taten folgen. Nicht durch Gegendruck, nicht durch Gewalt, nicht mit Muss, sondern durch eine veränderte Einstellung, Haltung und Handlung. Sicherheit beginnt im Kopf. Wie sicher fühlen Sie sich?
COACHING
Selbstsicherer Umgang mit schwierigen und aggressiven KundInnen
Durch die Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz, erfahren Handels- und Dienstleistungsbetriebe von zunehmenden Übergriffen gegen MitarbeiterInnen (überwiegend Frauen):
- Ladendiebstähle von Kleinigkeiten (z.B. Nagellack), der gar nicht mehr angezeigt wird, weil der Polizeiaufwand größer als der Schaden ist;
- Betrunkene, die ins Geschäft urinieren;
- Obdachlose, die Essenspackungen aufbrechen und vor Ort verspeisen;
- Drogenkranke, die vor dem Geschäft herumlungern;
- Muslime, die muslimische VerkäuferInnen als Huren und Schlampen beschimpfen und bedrohen, weil sie kein Kopftuch am Arbeitsplatz tragen;
- Exhibitionisten;
- Gewaltandrohungen: Ich weiß, wo du wohnst, ich mache dich tot!
Verfolgungen zum und vom Arbeitsplatz bis hin zu Vergewaltigungen; - wüste Beschimpfungen, Spucken und körperliche Attacken;
- Überfälle, Bedrohungen mit Waffen …
Die Hälfte aller MitarbeiterInnen wurden bereits Opfer solch schwerer Attacken am Arbeitsplatz. Nicht vergessen werden dürfen die Attacken im privaten Umfeld.
Das persönliche Sicherheitsniveau wird als genügend, das subjektive Sicherheitsniveau am Arbeitsplatz als zunehmend schlechter werdend beurteilt.
Man weiß, dass Täter ein Gespür für ihre Opfer haben und diese „wittern“. Mit Gewalt kann/soll/darf man Gewalt nicht begegnen, weil sich diese dadurch aufschaukelt.
Selbstverteidigungskurse sind grundsätzlich gut, doch muss man dafür trainiert und erfahren sein.
Sicherheit ist ein subjektives Gefühl, in ein und derselben Filiale fühlt sich die eine Mitarbeiterin gefährdet und die andere sicher.
Sicherheit ist eine Frage der Haltung. Entschlossenheit schreckt ab.
In unserem Workshop sind wir zu dritt und vermitteln
- René Bauer: Rechtliche Rahmenbedingungen
- Michaela Eisold-Pernthaller: Umgang mit der Gewalt
- Thomas J. Nagy: Psychologische Hintergründe
Am Ende des Workshops beurteilen die TeilnehmerInnen ihre persönliche Sicherheitskompetenz als gut. Und auch Wochen danach ist das gute Gefühl anhaltend.
Wir kooperieren auch mit der Polizei im Rahmen der Aktion „Gemeinsam sicher“. Die Polizei ist für niederschwellige Informationen, Bewusstseinsbildung und Hilfe im Notfall zuständig, wir kümmern uns um
- Stärkung von Selbstsicherheit und Resilienz
- Verhaltenstraining
- aber auch Organisation der Sicherheit
Dadurch arbeiten wir komplementär ergänzend.
Unsere Kunden sind große Handelsketten und Dienstleistungsbetriebe, wo einige Hundert, ja, sogar Tausende geschult und trainiert werden. Wir unterstützen und begleiten MitarbeiterInnen bei der Stärkung ihrer Kompetenzen. Dadurch ist dieser Workshop etwas Besonderes, das mit 1,2 bis 1,3 benotet wird. Die drei Trainer werden sogar noch besser mit 1,15 von den TeilnehmerInnen benotet, die sich verstanden wissen, weil ihre Bedürfnisse praxisnah erfüllt werden.
Zertifikat zur Eintragung in den ExpertInnenpool WKÖ: Stressmanagement und Burnout-Prävention >
Psychoonkologie: Kompetente Begleitung krebskranker Menschen
Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe seines Lebens irgendwann mal an Krebs zu erkranken, ist für Männer bei 48% und bei Frauen bei 41%.
Eine solche Diagnose vermittelt zu bekommen, ist für den Großteil der Menschen sehr schwer, weil das Wort Krebs sehr negativ behaftet ist und wenig positive Assoziationen weckt.
Mit der Diagnose ist oft ein enormer Stress verbunden. Binnen weniger Stunden müssen schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden: Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie …
Pia Lamest, Psychoonkologin (WPO)
Kann man in dieser Ausnahmesituation klare Entscheidungen treffen? Die Medizin ist auf diesem Gebiet sehr fortgeschritten und engagiert, doch gehört nicht nur der Körper, sondern auch der Geist, die Seele dazu. Darauf wird leider oft zu wenig Rücksicht genommen.
Wie komme ich zu einer Zweitmeinung? Wieviel Zeit darf ich mir zum Nachdenken geben? Welche komplementären Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie kann ich mein geschwächtes Immunsystem stärken? Wie/wo finde ich einen geeigneten Therapeuten? Was sollte ich vor der Operation ordnen? …
Fragen über Fragen. Für solche Fälle ist es wichtig, einen kompetenten Begleiter zu haben, der hilfreich zur Seite steht. Psychoonkologie heißt das junge Fachgebiet, das sich mit diesem wichtigen Thema beschäftigt. Vielleicht macht es Sinn, sich damit zu beschäftigen, bevor man eine Krebsdiagnose erhält.
VORBILDER
Interview mit Julian RACHLIN
Diese Einsamkeit ist nicht einfach
Julian Rachlin zählt zu den besten Geigern der Welt. 300 Tage im Jahr ist er unterwegs. Wie geht er mit Kritik um, wie mit der Einsamkeit nach einem Konzert. Im Gespräch mit Thomas J. Nagy hat er sehr berührend darüber gesprochen.
ERFOLGREICHER FÜHREN DURCH VORBILDWIRKUNG
mit Dr. Thomas J. Nagy MSc
„Lern Deinen Beruf anständig! Verhalt Dich auch sonst anständig! Das würde ich Ihnen raten, Vorbilder würde ich Ihnen nicht ans Herz legen“, meinte der deutsche Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt im Gespräch mit Thomas J. Nagy.
Trotzdem, jede Führungskraft, jede/r Manager/-in ist tagtäglich Vorbild – ob sie/er es will oder nicht. Die einen gelten als gute Vorbilder, die anderen präsentieren sich als schlechtes Vorbild. Beide sind Menschen, denen bestimmte Eigenschaften – persönlich oder aufgrund ihrer Rolle – zugeschrieben werden, die in der öffentlichen Meinung oder bei den Mitarbeiter/-innen als gut und vorbildlich oder als schlecht gelten.
Datum: 15. März 2018
Location: WIFI MANAGEMENT FORUM am wko campus wien, Bauteil B, 5. und 6. Stock
Währinger Gürtel 97, 1180 Wien, Anmeldung unter managementforum@wifiwien.at
TRAUER
Als dem Friedhof die Särge abhanden kamen
die Presse am Sonntag/Leben, vom 29. Oktober 2017
Interview mit Thomas J. Nagy:
Die Zahl der Wiener, die sich nicht traditionell bestatten lassen wollen, steigt. Wer will, kann seine letzte Ruhe im Wald finden – zur Erinnerung gibt es Totenmasken und
Diamanten. Doch neue Zeremonien werfen neue Fragen auf: Haben wir verlernt loszulassen? … ganzer Bericht >
Trauerabende in Wien
Sie trauern um einen geliebten Menschen? Sie tun sich schwer, mit dem Gefühl der Trauer gut umzugehen? Sie haben Fragen und suchen nach Antworten? Sie wollen sich mit anderen Menschen in ähnlichen Situationen austauschen?
Dann laden wir Sie ein, einen der Trauer-Informationsabende der Bestattung Wien zu besuchen. In vertraulichem und geschütztem Rahmen können Sie sich der Trauer hingeben, Gefühle ausleben, Neues über den Sinn der Trauer erfahren, andere Menschen kennenlernen und sich selbst etwas Gutes gönnen.
Thomas J. Nagy und sein Team geht auch auf die Menschen zu und besucht die Volkshochschulen in Ihrer Nähe. Gerade wenn man trauert, sind weite Weg- und Anreisestrecken oft sehr mühsam, da tut Hilfe in der Nähe sehr gut.
15. Dezember, 17:00 bis ca. 19:00 Uhr
Bestattung Wien, Simmeringer Hauptstraße 339, 1110 Wien, Raum 226
Sie und Ihre Begleitung sind herzlich willkommen. Wir bitten um Anmeldung per Mail oder unter: 01 / 50195-28502. Sollte eine Anmeldung Ihrerseits nicht möglich sein, können Sie selbstverständlich auch ohne Anmeldung zum Trauerabend kommen.
KULTUR
Einladung des Ersten Wiener Lesetheaters
Rudyard Kipling
Das Dschungelbuch
Auszüge aus dem ersten Dschungelbuch für Kinder und Erwachsene, die im Herzen Kind geblieben sind.
Mit Eszter Hollósi, Jakub Kavin, Ulrike Kessler, Thomas J. Nagy, Barbara Schandl, Susanne C. Schwarz-Aschner, Steven Warren (Gesamtleitung)
Dienstag, 28. November 2017, 19:00 Uhr
Weinhaus Sittl / Pelikan-Stüberl
Lerchenfelder Gürtel 51, 1160 Wien
BÜCHER
Rechtzeitig vor Weihnachten wollen wir Ihnen drei Bücher vorstellen, mit denen Sie Freude schenken können:
Unters Messer oder auf die Couch?
ISBN: 978-3-9504480-0-9
Preis: 25,30
„Was ich mit den Lesern teilen mochte, ist meine Begeisterung für die Ästhetische Chirurgie. Tagtäglich erfahre ich, wie sich das Leben meiner Patienten durch einen chirurgischen Eingriff positiv verändern lässt.“
Dr. Rafic Kuzbari
„Oft geht es nicht bloß um die Korrektur der Nase, der Haut oder der Brust, dahinter steckt der Wunsch nach psychischem Wohlbefinden. Körper, Geist und Seele sind eng miteinander verbunden.“
Dr. Thomas J. Nagy
„Uns selbst zum Objekt zu machen, hat immer etwas Aggressives, Destruktives. Wenn sich jedoch der Veränderungswunsch im Menschen als Subjekt integriert hat, dann erzeugt der Chirurg Kongruenz zwischen Innen und Außen.“
DDr. Michael Lehofer
Pressebericht BEZIRKSBLATT, vom 4.10.2017 >
Vorbilder
ISBN: 978-3-9502164-9-3
Preis: EUR: 27,50
Wozu brauchen wir Vorbilder? Welche Werte und Haltungen vermitteln Vorbilder? Wer waren/sind Vorbilder? Was kann man von Vorbildern lernen? Was können junge Menschen lernen? Wodurch sind große Persönlichkeiten Vorbilder?
Thomas J. Nagy hat 80 Persönlichkeiten zu diesem Thema befragt und die Antworten ausgewertet. Dadurch erhält man die Essenz, auf die es offenbar ankommt. Spannende, lehrreiche und unterhaltsame Gespräche finden Sie in diesem Buch ebenso wie sehr authentische Fotografien von Rainer Friedl.
Coaching am Rande des Burnout
ISBN: 978-3-9502164-5-5
Preis: EUR 22,00
Dieses Buch ist ein gelungenes Werk, das sich praxisnah an Coaches, PsychotherapeutInnen und MedizinerInnen, aber auch an Geschäftsführer, Personal-ManagerInnen und EntscheidungsträgerInnen in Unternehmen wendet und auch Betroffenen bzw. jene, die prophylaktische Strategien suchen, eine kompetente und unterhaltsame Orientierungshilfe bietet.
Hans Tomaschek und Thomas J. Nagy beleuchten die vielschichtigen Erscheinungsformen von Burnout anhand von Fallbeispielen. KundInnen wurden in diesem Buch mit neuen Identitäten versehen, doch sind Ähnlichkeiten mit ihren Burnout-Erfahrungen durchaus beabsichtigt.